Der Skandal heißt nicht Google Street View

Heute ist Google Street View in Deutschland gestartet. Während das viele skandalös finden, hat Google gerade einen ganz anderen Skandal an der Backe. Es geht um die Manipulation von Suchergebnissen zum eigenen Vorteil.

Harvard-Professor Ben Edelman will belegen können, dass Google Suchergebnisse manipuliert und sich selbst an die erste Stelle platziert. Er schreibt, Dienste wie Google Health und Google Finance würden oftmals an erster Stelle zu Suchen gelistet, obwohl nach Googles Algorithmus andere Ergebnisse zuerst erscheinen müssten.

Um das zu belegen, hat er einen kleinen Trick angewandt. Zunächst suchte er nach „acne“, dann nach „acne,“. Im ersten Fall erschien Google ganz oben, im zweiten Fall veränderte sich das Ranking nicht, nur der Google-Treffer war verschwunden. Gleiches konnte er auch für andere Begriffe belegen.

Logisch, möchte man fast sagen. Natürlich platziert sich Google selbst ganz oben. Doch genau da beginnt der Skandal: Der Konzern behauptet von sich selbst immer, er sei ein neutraler Mittler, der selbst keine Inhalte produziere und lediglich die besten Inhalte möglichst schnell dem Nutzer präsentieren wolle.

Das ist schon lange nicht mehr so. Google ist selbst Inhalte-Aufbereiter (siehe mein Beitrag vom 12.03.2009). Wenn der Konzern dann auch noch die eigenen Inhalte selbst bevorzugt, dann wäre die Zeit der objektiven Google-Suche vorbei.

18.11.2010 | von | Noch keine Kommentare


Hinterlassen Sie einen Kommentar