Nachhaltigkeit trifft auf Online-Medien
Unmerklich bewegt sich was in der Onlinemedien-Welt. Immer mehr Chefredakteure und Manager machen sich in letzter Zeit Gedanken darüber, wie sie langfristiger Reichweite und Nutzerbindung aufbauen können. Zeit für etwas Nachhaltigkeit abseits von SEO-Wettrüsten und Social Media.
Damit kein Missverständnis aufkommt: Auch wir helfen als Agentur vielen Kunden, mithilfe von SEO und Social Media neue Nutzer zu erschließen. Der Nachholbedarf ist hier vielerorts enorm.
Doch was passiert, wenn die Seite technisch SEO-optimiert, die Redaktion geschult ist. Und die wesentlichen Social Media-Kanäle einigermaßen anständig bedient werden? Immer mehr Medien-Verlage stellen fest, dass es an anderen Stellen mangelt.
Drei davon treffen wir immer wieder an: Echter Nutzerbindung, einem attraktiven Angebot und einer sinnvollen Monetarisierung. Alles das lässt sich am besten mit einem Wort zusammenfassen: Nachhaltigkeit.
So schlimm das Wort auch ist, so viel steckt an Potenzial im Thema. Die Antworten sind je nach Größe und Ausrichtung des Portals (Regional? Boulevard? Service?) unterschiedlich. Ich will aber zumindest zwei Schlaglichter werfen.
Wetterberichte als Rohdiamanten
Stellen Sie sich vor, Sie haben in Ihrer Zeitung einen Wetterbericht. Natürlich steht der auch online. Die Nutzer aber lassen ihn links liegen – vermutlich weil er in Suchmaschinen gegen die Konkurrenz nicht bestehen kann. Und auf der Website irgendwo in einer Randspalte versteckt wird. Selbst wenn Nutzer ihn dort einmal entdecken, wenig später wird er wieder in Vergessenheit geraten sein.
Was aber spricht dagegen, den Service nutzwertiger zu gestalten? Ich möchte als Nutzer beispielsweise morgens um 7 Uhr gerne wissen, ob es heute regnet oder nicht. Die Funktion bietet ihr Wetter-Anbieter aber nicht? Wird er. In der Regel liefern die Anbieter ein XML, das unter anderem die Regenwahrscheinlichkeit liefert. Mit ein paar Kniffen lässt sich daraus ohne Weiteres ein Service für Nutzer bauen, der jeden Morgen um 7 Uhr per Mail warnt, wenn die Wahrscheinlichkeit bei mehr als fünfzig Prozent liegt.
Das ergibt zum einen ein sinnvolles Angebot für Nutzer. Zum anderen werden Nutzer jeden (Regen)Tag darauf hingewiesen, dass es auf ihrer Website weitere Wetterdetails gibt.
Autoren-Vermarktung hilft
Gleiches Spiel können sie mit den Autoren ihres Verlages spielen. Angenommen, ihre Zeitung rühmt sich, die besten und klügsten Köpfe unter Vertrag zu haben. Oder zumindest einige ☺
Es ist ein Leichtes, die Nutzer zu echten Fans zu machen. Stellen Sie ihre Autoren auf der Website heraus, am besten bei ihren Artikeln. Mit Biografie, Foto und direkter Kontaktmöglichkeit. Wenn sie eine Alert-Funktion für neue Artikel des Autors einbauen können, schaffen Sie Fans und regelmäßige Nutzer der Website.
Marketing hilft alles und nichts
Ziel beider Ideen ist letztlich, die Nutzer öfter auf die Seite zu bekommen. Und dort sollen sie begeistert vom Angebot sein. Solch marketing-lastiger Service hilft natürlich nichts wenn die Plattform an sich nicht attraktiv ist.
Zu nachhaltigem Website-Management gehört deshalb auch, insgesamt ein attraktives Angebot zu bieten. Das reicht von Marken- und Profilbildung bis hin zu neuen Inhalten, die sich mehr an den Bedürfnissen Nutzern orientieren als am Sendungsbewusstsein des Verlags.
Es sind quasi zwei Seiten einer Medaille: Nutzer auf die Website (ver)führen und dort begeistert halten. Zweiteres ist ungleich schwerer.
04.02.2013 | von | Noch keine Kommentare
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