Tweetet aus allen Zügen!

Während ich dies hier schreibe, sitze ich ironischerweise in einem verspäteten Zug. Versteht mich nicht falsch: Ich bin ein Freund der Bahn. Ich fahre nahezu wöchentlich mit der Bahn. Da war eine kleine Twitter-Idee naheliegend. Das Ergebnis ist erschreckend.

Die Idee kam mir bei irgendeiner meiner Bahnfahrten. So benutze ich zum Beispiel nahezu wöchentlich den Sprinter von Berlin nach Frankfurt. Der kostet 13 Euro Aufpreis, weil er 30 Minuten schneller sein soll. Doch bei neun von zehn Fahrten hat der Verspätung. Ähnlich sieht es überall in der Republik aus, verfolgt man die einschlägigen Tweets.

So entstand die Idee zu „Bahn-Tweets“: Seit heute ist die Website Bahntweets.de live. Dort sammle ich Tweets, die im weitesten Sinne mit Bahnfahrten zu tun haben. Von Leuten, die das Hashtag #db oder #bahn verwenden. Dazu sammle ich Tweets mit Worten wie „ICE“, „Verspätung“, „pünktlich“, „Zug“, usw. Die Website funktioniert mithilfe der Twitter-API, die automatisierten Zugriff auf die Suche nach entsprechenden Tweets gewährt.

Zusätzlich habe ich eine kleine interne Suche für Bahntweet-Hashtags gebaut. Damit alle Leute auf dem Weg nach #Hamburg oder #Berlin auch gleich wissen, wo wieder eine Weiche ausgefallen ist.

Das Ergebnis: Nahezu im Minutentakt kommen Meldungen von Menschen aus Zügen und von Bahnhöfen. Sie berichten von Weichenstörungen, überheizten Zügen, Triebwagen-Störungen, fehlenden Zugteilen, nicht funktionierenden Reservierungsanzeigen, Umleitungen, überforderten Zugbegleitern.

Einige twitternde Fahrgäste sind noch nicht mal mehr überrascht. Verspätungen bei der Bahn sind schon fast normal. Doch normal ist das nicht. Nicht in diesem Ausmaß.

Bahntweets dokumentiert diesen täglichen Wahnsinn auf deutschen Schienen. In der Hoffnung, dass das irgendwann mal ein Ende hat.

Tweetet aus allen Bahnen!

26.01.2010 | von | 1 Kommentar


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